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2. Eintrag: Ab geht die wilde Fahrt...

Aktualisiert: 16. Nov. 2019

Ein guter Plan ist ein toller Anfang... aber manchmal nimmt das Leben gute Pläne und spielt grinsend tic tac toe darauf. So auch bei uns. Aber es hätte schlimmer laufen können!


Zunächst wurden wir von einem wundervollen Abschiedskomitee in Berlin verabschiedet. 



Nach einer Runde Packtaschenshuffle zwischen den beiden Türmen, die wir unsere Rucksäcke nennen, waren wir sogar im dem Gepäcklimit der Airline und bekamen sogar noch einen nützlichen Tipp oben drauf: Chancen problemfreier Einreise erhöhen sich in Argentinien, wenn man ein Aus- oder Weiterreiseticket vorweisen kann. Wussten wir eigentlich... haben wir in dem Stress aber verplant!

Na gar kein Hit: Nach der Sicherheitskontrolle das Handy gezückt und die Wartezeit mit dem Buchen eines Weiterflugs von Cordoba nach Montevideo für den 15.03. genutzt. Mit 345,00€ zwar nicht ganz ein Schnäppchen, aber die beste Wahl, wenn man bedenkt, dass eine Fährfahrt  zwischen Buenos Aires und Montevideo alleine um die 130,00€ kommt und da noch keiner der 700 km von Cordoba nach Buenos Aires runtergrissen ist. 

Nun haben wir also schon eine entspannte (3h-)Reise nach Uruguay im Sack. Aber: Inklusive sind nur 15 Kg Gepäck pro Person?! Ach was soll´s wir müssen eh lernen leichter zu reisen.

Nun also auf direktem Weg nach Buenos Aires! Naja, also direkt nach Oslo, dann direkt nach London und dann aber direkt nach Buenos Aires. Ruckizucki jeht dit...

Die beiden kurzen Flüge sind ohne Schwierigkeiten und Verspätungen recht fix überstanden. Aus der Luft stellen wir fest, dass Norwegen im Winter nochmal auf unsere Reiseliste gehört. Was für eine Märchenlandschaft! Auch der Flughafen in Oslo war der leerste und leiseste, den wir je erlebt haben. Traumhaft:



Auf dem Weg nach nach London hatten wir dann eine Reihe für uns allein. Ohne Angst mit der Sabber fremder Menschen auf der Schulter aufwachen müssen verbrachten wir den kurzen Flug daher im Lummerland.

In London Gatwick gab es genügend Zeit uns noch eine Kleinigkeit zu Essen zu kaufen, bevor wir in das gigantische Flugzeug geschoben wurden. Ein bisschen kommt hier das Feeling eines Viehtransporters auf... Flatscreens in den Vordersitzen gibt´s da ja auch, oder? Auf der Langstrecke sollte nun ein ganz ausgefuchster Plan zum Einsatz kommen: 

Zwei Stunden den durchschnittlichen Kabinenalkoholkonsum in die Höhe treiben um dann ca. 11h ins Koma zu fallen. Das war der nächste Denkfehler. Außer zwei Mahlzeiten mit Speisen und Getränken (was ja schon nicht übel ist!) sind andere Alkoholika leider kostenpflichtig. Somit begnügen wir uns mit 2 Gyn-Tonic und fallen mehr schlecht als recht in einen Halbschlaf, der gelegentlich von einer Folge Bear Grylls oder einer Runde Solitaire unterbrochen wird.

Der junge Argentinier an der Passkontrolle schien zwar nicht annähernd so freudig erregt über unsere Einreise wie wir, dennoch ließ er uns passieren, womit Caros Reisepass endlich seiner Jungfräullichkeit beraubt wurde:



Überhaupt keine Rolle haben dabei natürlich unsere Ausreisepläne gespielt. (Bessa ham als brauchn, wa)

Nachdem unser Gepäck dann drei Mal durchleuchtet wurde, durften wir auch schon argentinischen Boden betreten. 

Wir und unsere vage Idee des Umrechnungskurses, beschlossen als erstes etwas Geld abzuheben, um in einem seriösen, renommierten Tabakwarenfachgeschäft (nicht!) ein paar Fluppen zu holen. Nach ca. 12 Minuten in Buenos Aires haben wir es damit schon fast das erste Mal geschafft übers Ohr gehauen zu werden: "Perdon, el cambio hecha de menos 400 Pesos." "Ay, me has dado quinientos?" "Yup."

Nun aber schnell Kontakt zu unserem "Host" aufgenommen und ab durch die Mitte. Auf der Suche nach Internet und einer Information schlichen bereits die nächsten gruselige Typen und Taxifahrer um uns herum, die auf jede unachtsame Sekunde warteten. Als Toby versuchte mit seinem Handy über das WLAN ins Internet zu gehen begrüßte uns auch der argentinische Netzanbieter mit einer beruhigenden Kundeninformation per SMS: 


 Hat jemand eine Idee was man da machen kann?! 

Trotz unserer kostspieliger Versuche war die Ansprechpartnerin unserer ersten Station, der Pferdefarm, leider weiter nicht erreichbar.

Willkommen in Buenos Aires - unsere Nerven liegen blank.


"Was solls, so groß kann das Kaff, in dem die Farm sein soll, ja nicht sein..." Also erstmal irgendein Hotel samt Adresse in "Canuelas" heraussuchen, ab zum einzig seriös aussehenden Taxistand und los. Der Rest klärt sich vor Ort.










Hotel Terra Lucana sollte es sein. Das Taxi war ein kleiner Transporter mit einem netten, dicken (Toby war dagegen, "dick" zu schreiben...) Fahrer, der für die nächsten 3,5 Stunden unser Begleiter sein sollte. Auf dem Hinweg standen wir erst einmal 1,5 Stunden im Stau. Angekommen in dem Dorf stellten wir gemeinsam fest, dass das Hotel - oder besser gesagt die Hausnummer des Hotels - nicht existierte. Der geduldige Taxifahrer fragte sich durch, während wir im Wagen warteten. Aber damit nicht genug:

Er schlug vor, dass er uns einen Hotspot legen könnte und wir nochmal versuchen die Pferdefarm zu erreichen. Als auch das von wenig Erfolg gekrönt war, fuhr er uns allen Ernstes noch im ganzen Dorf herum und hielt bei sämtlichen Hotels und Polizisten an, um zu erfragen wo ein Zimmer frei sein könnte. Uns dabei immer im Auge, damit uns nichts passiert.

Was für ein Kerl!! (Man beachte, dass der Preis im vorhinein festgelegt und bezahlt ist...)


Um die Gutmütigkeit unseres jungen Freundes nicht jedoch nicht überzustrapazieren, beschlossen wir den Rückzug nach Buenos Aires anzutreten. Über seinen Hotspot konnten wir dort ein Zimmer im Hotel TWO reservieren. New Base, new plan.


In Buenos Aires zu reservieren und von dort aus einen neuen Plan zu schmieden. Auf dem Weg zurück in die Stadt rauchten wir noch eine Zigarette zusammen, wobei er uns beiläufig fragte, ob wir zur Entspannung nicht eher ein Tütchen zusammen rauchen sollten. Haha und wieder: Was für ein Kerl! ... ein andermal vielleicht ;)


Angekommen in der ersehnten Oase konnten wir endlich unsere Türme abschmeißen und unter die Dusche hüpfen. Als wir anschließend unsere letzten Kräfte für das leibliche Wohl mobilisierten, mussten wir einsehen, dass es Tage gibt, die beendet gehören. Denn nicht mal eine wundervolle kühle Flasche dieses exotischen Tropfens (siehe Foto) genügt nicht um einen Zwiebelkuchen mit Glasscherben runterzuspülen.



Morgen ist auch noch ein Tag!

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