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9. Eintrag - Die Taube und wir. La Paloma Teil 1

Aktualisiert: 16. Nov. 2019

Tariiitaraaah, der Blog is daaaa…

Ja, wir wissen - das hat gedauert. Aber nun gehts weiter, versprochen!

Von Reisenden nicht zu hören, muss nämlich gar nichts schlechtes heißen. In unserem Fall ist es hauptsächlich das Zeugnis einer sehr intensiven Zeit! So intensiv, dass es schwer fiel sich rauszuziehen und mal zu reflektieren.

Mittlerweile befindet wir uns auf dem Weg durch Brasilien und nutzen die ruhige Zeit, die vergangenen 6 Wochen Revue passieren zu lassen.

Aufblende: Flughafen Montevideo, ein lauer Spätsommertag, zwei motivierte Reisende - größer als Ihre Motivation, sind nur die Rucksäcke auf Ihren Rücken - steigen aus dem Flieger und hüpfen in den problemfrei gefunden und gebuchten Bus.

Narrative der Protagonisten:

Die vier stündige Busfahrt von Montevideo nach LA Paloma überstanden wir recht gut, denn: schlafend und popcornessend.

Popcornessend, da sich an der Busstation Pan de Azúcar (=Zuckerbrot) ein lmbissverkäufer mit warmen, duftendem Popcorn zu uns gesellte, der den Bus in den holprigsten (und langweiligsten) Kinosaal der Welt verwandelte.

Schlafend, da uns der Popcornverkäufer auch den Gefallen getan hat, die ignorante Ziege, die die ersten drei Stunden ununterbrochen auf ihrem Mobiltelefon mit lauten Tastentönen rumgetackert hat, hinauszubegleiten. Najaa ok, zweiteres nicht aktiv, sondern zufällig - aber wenn schon jemand heroisiert wird, dann der Popcornverkäufer! So oder so: Ruhe. Wie schön.

Im unterdessen dunklen La Paloma angekommen, stiefelten wir aus dem Bus, setzten die Rucksäcke auf und wollten gerade loslaufen, als der Bus noch einmal mit einem Quietschen anhielt und eine besorgte, nach Deutsch-Geschichtslehrerin aussehende Dame, sich halb aus den Bus lehnte und uns fragte, ob wir wirklich hierher wollten. “Weil hier sind wir nämlich in La Paloma..”. Leicht verwirrt und nicht ganz sicher, ob das ein gutes Zeichen ist, murmelten wir: “Si, si, La Paloma, gracias.” Hmm.. na schaun wa mal.

Das “Arazá”, ein hübsches kleines Surfer-Hostel, in dem wir entsprechend der Verabredung via Workaway die kommenden 4 Wochen für Kost und Logis unterstützen dürfen, jedenfalls fand sich sehr schnell. Nur rechnete dort niemand mit uns. Die Crew, samt Häuptling “Nacho”, saß Abend-ausklingend auf der Couch und staunte nicht schlecht, als nach unserem Eintreten das Wort “Voluntario” fiehl. Mit einem verpeiltem Lächeln wischte sich Nacho jedoch schnell die Überraschung aus dem Gesicht, grabbelte nach einem Bier im Kühlschrank mit den Worten: "lo necesito ahora.." und zeigte uns unter Demonstration seiner Deutschkenntnisse* unsere Suite:

Das kleine logistische Kunstwerk bot auf 3x6,5m mit 4,5 Doppelstockbetten á 90cm Platz für 9 Personen. Aber Entwarnung: Wir sind nur zu 7 im Moment. Hah! Unser erster Gedanke: “Na dit wird kuschlich.”

Rückblickend betrachtet hat das aber eigentlich gut geklappt. Die Chemie mit den anderen 5 Mädels, die das Zimmer bewohnten war gut und irgendwie haben wir es sogar geschafft, dass jeder ein eigenes kleines Eckchen mit seinem Kram okkupieren konnte. Im Zimmer wird halt nur gepennt!

In der ersten Woche waren wir 14 Workawayer und 4-5 Gäste. Die Urberlinquote (28,6%), höher als in jedem Berliner Club, sorgte für Wohlfühlathmosphäre ab der ersten Sekunde. Mit Eilin und Hannah, waren wir sofort auf einer Wellenlänge. Man könnte denken, dass das an der gemeinsamen Muttersprache und damit fehlenden Sprachbarriere liegt.. Veto, denn die Deutschen, die wir bisher unterwegs getroffen hatten, waren bisher eher nervig bis peinlich. Berliner sind eben die besten Deutschen. <3 Ok, ok.. Genug des überzogenen Lokalpatriotismus. Rückblickend wissen wir, das Arazá wird uns auch noch richtig tolle Landesvetter anspülen, die nicht aus Berlin kommen.

Wie auch im KaterBlau ist die Sprache im Hostel ansonsten durchweg Spanisch. Englisch zumindest ist hier nicht sehr verbreitet...

Da sind sie nun also, die Situationen, die den größten sprachlichen Lerneffekt bringen, sich aber SO kacke anfühlen. Aber auch bei Caro, der etwas ungeübteren Sprecherin von uns beiden, sind besonders in Einzelgesprächen (und manchmal mit Händen, Füßen und Wörterbuch) schnell erste Erfolge sichtbar! Ansonsten findet stets Plan B Anwendung: Lächelnd und winkend rückwärts aus dem Zimmer Moonwalken.

Beim Abgang zählt nur Eleganz.

So.. was machen wir nun aber den ganzen Tag (außer elegant abgehen - s.o.)?

Es gibt folgende Schichten:

7-11: Desayuno (=Frühstück - und was für eins!)



11-15: Rezeption, Räumlichkeiten der Allgemeinheit putzen, Zimmer machen, Hunde füttern


15-19: s.o. - da bleibt meist genug von übrig. Sonst Wäsche waschen, Dinge reparieren, Pool säubern (die gute alte Ichklaubenzinmitdemgartenschlauch-Methode)

19-23: Rezeption (vor allem Bier verkaufen!), Einkaufen, Hunde füttern und Überraschung: Putzen


23-3: Rezeption, mehr Bier verkaufen, Inventur, Gäste anmelden, auf der Couch sitzen und kiffen (letzteres optional, aber gern gesehen)

3-7: (Gibt es nur wenn der Laden brummt) Hier steht eigentlich das selbe an wie in der Schicht davor... minus der ansträngenden Sachen.

Zeitunabhängig gibt es ansonsten noch die Kochschicht. Wie der Name sagt, heißts hier Happahappa machen für die ganze Mannschaft: Mittag und Abendessen kochen für alle - und das waren zur Besten Zeit 18 hungrige Mäuler!

Auch hin und wieder notwendig sind Marketing

Soweit nun erstmal die 1. Eindrücke unserer Zeit in Uruguay!!



Da wir ordentlich hinterherhängen sei versprochen: Der nächste Teil lässt nicht lange auf sich warten ;)

Machdit Jut!

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